Merkmale der Wespe
Die Königinnen der Gemeinen Wespe werden bis zu 20 Millimeter lang. Die Arbeiterinnen sind mit elf bis vierzehn Millimetern deutlich kleiner. Die Drohnen erreichen Körperlängen von dreizehn bis siebzehn Millimetern. In einem Nest leben in der Regel 3‘000 bis 4‘000 Individuen.
Familie
Faltenwespen (Vespula vulgaris) Hautflügler
Unterordnung: Echte Wespen
In den Nistkästen des NVWasen finden wir auch Wespennester:
Wespenbruten in den NVWasen Nistkästen
Verbreitung
In weiten Teilen Europas verbreitet, besiedelt offene Landschaften, häufig im Siedlungsbereich.
Lebensweise
Ab Mitte April können befruchtete Weibchen, die Königinnen, bei der Nest- und Nahrungssuche beobachtet werden. Als Nahrungsquelle dient in dieser Zeit beispielsweise der Nektar von Weidenblüten. Nach etwa zwei bis drei Wochen Nahrungsaufnahme und Nistplatzsuche baut die Gemeine Wespe ihr Nest aus zerkauten, eingespeichelten Holzfasern an dunklen, geschützten Orten. Oft werden die Nester unterirdisch in Mäuse- oder Maulwurfbauten angelegt. Aber auch Dachböden, Rollladenkästen oder andere dunkle Hohlräume an und in Gebäuden werden zum Nestbau genutzt. Der entstehende Insektenstaat ist streng arbeitsteilig organisiert und die Arbeiterinnen sind entweder mit dem Nestbau, der Zellsäuberung, der Larvenfütterung, der Verteidigung, der Versorgung der Königin oder der Nahrungsbeschaffung beschäftigt.
Fortpflanzung
In die Brutwaben legt die Königin jeweils ein Ei. Die Brutpflege und der Nestbau erfolgen in dieser Phase durch die auf sich gestellte Königin. Durch die von der Königin verströmten Insektenpheromone entwickeln sich aus den Larven keine neuen befruchtungsfähigen Weibchen, sondern nur unfruchtbare Arbeiterinnen, an die die Königin den Weiterbau des Nestes und die Nahrungsbeschaffung übergibt. Die Königin widmet sich danach nur noch der Fortpflanzung.
Nahrung
Die erwachsenen Tiere ernähren sich vorwiegend vegetarisch von Nektar und anderen zuckerhaltigen Pflanzensäften. Die Larven werden mit zu Brei zerkauten Insekten oder anderem tierischem Eiweiss gefüttert. Bei der Nahrungssuche finden sich die Gemeinen Wespen oft auf Kuchen oder anderen zuckerhaltigen Nahrungsmitteln des Menschen ein und lassen sich von dieser einmal für sich entdeckten Nahrungsquelle nur schwer wieder vertreiben.
Überwinterung
Die alte Königin stirbt meist im Spätherbst, und ihr Wespenstaat löst sich anschliessend auf. Bei Kälteeinbruch sterben auch die letzten heimatlos gewordenen Arbeiterinnen des alten Staates. Allein die begatteten Jungköniginnen suchen sich ein geschütztes Versteck. In geeignetem Mikroklima wie beispielsweise morschem Holz, in Hohlräumen, unter Rinden oder Moos überstehen sie den Winter schlafend in einer Winterstarre, die Diapause genannt wird. Im darauf folgenden Frühjahr begründet die Jungkönigin einen neuen Staat, indem sie wieder mit dem Nestbau an geeigneter Stelle beginnt.
Gefahr
Die Gemeine Wespe hat für den im Allgemeinen schlechten Ruf der Wespen gesorgt. Sie gilt als lästig. Dazu kommt, dass die gemeine Wespe in ihrer Hartnäckigkeit auch sehr aggressiv und unberechenbar sind, wenn man sich beispielsweise unbeabsichtigt ihrem Nest nähert oder sie sich durch heftige Bewegungen bedroht fühlen. Bei ihrem Stich werden Alarmpheromone freigesetzt, die weitere Tiere anlocken und zum Stich animieren. Das Gift führt bei einigen Menschen zu einer allergischen Reaktion.